Schamanismus ist womöglich nicht nur die älteste „Religion“ den Menschheit, sondern auch die älteste Heilmethode. Schamanismus ist deshalb nicht nur ein naturspiritueller Glaubensweg, sondern beinhaltet auch den Erfahrungsschatz vieler Generationen über Naturheilkunde, sowie auch das Wissen um die natürlichen Gesetze und die Welt der Geister – man kann Schamanismus daher zurecht als „UrReligion der Natur“ sowie die „Religion der Naturvölker“ bezeichnen.
Schamanisch Praktizierende, als auch Schamanen suchen die Verbindung mit der Natur und versuchen die eigenen Sinne zu schärfen und zu verfeinern.
Bis heute ist der genaue Ursprung des Schamanismus ungeklärt, obwohl oft behauptet wird, der Schamanismus käme ursprünglich aus Sibirien. Lediglich der Begriff „Schamanismus“ kommt aus Sibirien, ist vom deutschen Lehnwort „Schamane“ abgeleitet und etablierte sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Deutschland. Das Wort ist eine Ableitung und bedeutet sowohl „denken, wissen“, als auch „mit Hitze und Feuer arbeiten“.
Schamanismus ist weder eine Religion noch eine Philosophie. Es gibt weder Doktrinen noch spirituelle Führer oder Hierarchien. Schamanismus überschreitet die Grenzen des Glaubens, weil er ein Prozess der Wissenseignung durch Erfahrung des Tuns ist. Menschen in Asien, Lateinamerika, Afrika vertrauen sich noch heute bei vielen Leiden ihren traditionellen Medizinmännern an. Sie gelten seit Menschengedenken als Träger mysteriöser Kräfte, die sie befähigen, zu heilen oder in anderen Notlagen zu helfen. Je nach kulturellem Hintergrund benutzen die indigenen Heiler unterschiedliche Methoden, Drogen und Geistwesen. (GEO Magazin, Ausgabe 09/1999 – Die Heilkunst der Schamanen)